Im Rahmen des Projekts „Transparenzsystem Nachhaltigkeit in der Land- und Lebensmittelwirtschaft - Umsetzung eines Prototyps“ wurde die Möglichkeit von Datenkooperationen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette für ein digitales Transparenzsystem für Endverbraucherinnen und Endverbraucher untersucht. Ziel des Transparenzsystems ist es, Verbraucherinnen und Verbrauchern informierte Kaufentscheidungen zu ermöglichen und Akteuren entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette die Möglichkeit zu bieten, ihre individuellen Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar zu machen.
Grundlage des Projekts war die Durchführung einer Machbarkeitsstudie von Mai 2022 bis Februar 2023, welche die Umsetzung eines digitalen Transparenzsystems für Nachhaltigkeitsleistungen gemeinsam mit unterschiedlichen Stakeholdern eruiert hat.
Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass ein digitales Transparenzsystem eine Möglichkeit für die datenbasierte Sichtbarkeit von Nachhaltigkeitsleistungen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette darstellen kann. Eine Empfehlung war, dass das zu entwickelnde Transparenzsystem selbst keine Bewertungen vornehmen und kein neues Label darstellen soll, sondern bestehende Bewertungssysteme für Nachhaltigkeit sowie vorhandene Bewertungen und Indikatoren transparent aufgreifen soll.
Auf Basis der Machbarkeitsstudie wurden im nächsten Schritt erste Grundlagen für den Prototyp eines Transparenzsystems für eine einzelne Wertschöpfungskette und ein konkretes Lebensmittelprodukt (Milch) entwickelt. Dies umfasste die Erstellung eines vereinfachten Nachhaltigkeitsgerüstes für Milch durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, die Entwicklung eines Datenraumkonzeptes durch die PD und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, die Entwicklung von Click-Dummies und einer Browser-App durch die PD sowie die Erstellung eines Governance-Konzeptes durch Regionalwert Research. Darüber hinaus wurde ein Beteiligungsprozess durchgeführt, in dem Erkenntnisse zur Datenlage und Datenverfügbarkeit entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette gewonnen wurden. Ein Stakeholderbeirat hat die Projektarbeit begleitet. Ziel der Prototypphase war es, die grundsätzlichen Prozesse, Schnittstellen und Funktionalitäten des Transparenzsystems gemeinsam mit den Stakeholdern zu entwickeln sowie die entstehenden Mehrwerte und die tatsächliche Akzeptanz und Bereitschaft zur aktiven Beteiligung zu eruieren. Die erfolgreiche Umsetzung des Prototyps ist Voraussetzung für eine mögliche Pilotierung als Übergang zu einem Echtsystem.
Die Ergebnisse des Projekts sollen auf der Veranstaltung am 19.11.2024 den Beteiligten und Interessierten präsentiert und Möglichkeiten für die Weiterentwicklung diskutiert werden.
Das Projekt wurde von "PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH" im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchgeführt und wird durch den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) finanziert.