Fachtag "Neue Partnerschaften für den Klimaschutz" Veranstaltungen

Fachtag am 14. März 2023

"Neue Partnerschaften für den Klimaschutz - Chancen für Religionsgemeinschaften und Kommunen in ländlichen Räumen"

Copyright: BMEL

Die ländlichen Räume stehen in der Transformation zu mehr Klimaschutz vor großen Herausforderungen. Zahlreiche Veränderungen stehen an, die von den Menschen vor Ort gestaltet werden müssen. Die Stichworte Gebäude, Mobilität, Energieerzeugung, Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen und Ernährung verweisen auf Bereiche, in denen sich viel verändern wird.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist innerhalb der Bundesregierung für die ländliche Entwicklung zuständig und setzt sich dafür ein, dass Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit von den Menschen vor Ort entwickelt und gestaltet werden. Darum möchten wir – gemäß dem Bottom-up-Prinzip – zu Kooperationen motivieren, die von engagierten Personen in den Regionen ausgehen. Denn Klimaschutz muss vor Ort passieren. Energiewende geht nur gemeinsam! Eine besondere Chance sieht das BMEL in der Kooperation von Kommunen und Religionsgemeinschaften und so hat es am 14. März 2023 den Fachtag "Neue Partnerschaften für den Klimaschutz - Chancen für Religionsgemeinschaften und Kommunen in ländlichen Räumen" ausgerichtet.

In der Keynote des Fachtags beschrieb der ehrenamtliche Bürgermeister der nordfriesischen Gemeinde Klixbüll, Werner Schweizer, wie sich sein Ort in einem langjährigen Prozess zum „Grünen Dorf mit Herz und Energie“ entwickelt hat, das weitaus mehr Energie produziert, als es selbst verbraucht. Dabei betonte er die Bedeutung der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen, zu deren Beachtung und Umsetzung sich die Kommune verbindlich durch einen Gemeinderatsbeschluss bekennt.

In sechs Impulsvorträgen und Workshops wurden Transformationsthemen vertieft:

Katharina Eckel (Bio-Musterregion Ravensburg) stellte ein Modellprojekt vor, mit dem der Landkreis Ravensburg die ökologische Gemeinschafts- und Außerhausverpflegung von 2% auf 50% steigern will.

Karoline Brandt (Fairpachten – Nabu-Stiftung, Berlin) zeigte unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie sich in Pachtverträgen zwischen Kommunen oder Kirchengemeinden und landwirtschaftlichen Betrieben konkrete Klimaschutzmaßnahmen vereinbaren lassen.

Friedrich Heilmann (Kirchengemeinde Lichtenhagen-Dorf) erläuterte, wie eine Initiative aus der Kirchengemeinde die alte, denkmalgeschützte leerstehende Pfarrscheune des Ortes ökologisch sanierte und zu einem barrierefreien sozialen Ort für das ganze Dorf ausbaute.

Carsten Redlich (cambio Hamburg CarSharing GmbH) stellte das von der Gemeinde Kappeln, dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und der cambio Hamburg Car-Sharing gemeinsam getragene ländliche Car-Sharing-Projekt vor.

Dr. Jan Menkhaus (Referent für Landwirtschaft und Ernährung der Nordkirche, Kiel) erläuterte das Projekt einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi), das die Kirchengemeinde in Klixbüll auf 2,5 ha ihrer verpachteten Flächen eingerichtet hat.

Dr. Anja Hirscher (K-Punkt ländliche Entwicklung, Diözese Rottenburg-Stuttgart) beschrieb, wie die Kirche als Mediatorin bei der Besetzung des Altdorfer Waldes durch Klimaschutzaktivisten agiert.

Nach den Workshops trugen auf einem Abschlusspodium vier als Tagungsbeobachterinnen und –beobachter fungierende Expertinnen und Experten ihre Eindrücke der Tagung zusammen: Dr. Eva Bode, Referatsleiterin beim Deutschen Städte- und Gemeindebund, Dr. Anne-Monika Spallek, MdB, Hermann Habib Weide, Nour Energy e.V. und Romeo Edel, Evangelische Kirche in Württemberg.